Erste Ausfahrt
Nagelneu und doch ein Oldie? Klar, denn der Defender hat eine treue Fangemeinde, die man unter keinen Umständen verprellen möchte. Diese Fangemeinde hat es nun mal gerne traditionell. So blieb das Äußere der Allradikone nahezu unverändert. Eine geringfügig geänderte Motorhaube dient als Erkennungsmerkmal für den Jahrgang 2007. Die Überraschung offenbart sich nach dem Entern des Fahrgastraums. Man glaubt es kaum, aber der Defender hat nun eine Armaturentafel, die nicht mehr an den alten Käfer erinnert sondern sich modern und aufgeräumt darstellt. Heizung, Klimaanlage und Lüftung werden nun ganz konventionell über Drehregler bedient. Die beiden Öffnungen, die früher über Klappen für die Belüftung sorgten, braucht man nun nicht mehr, man hat zwar das Presswerkzeug nicht geändert, sondern verzichtet nur darauf die Öffnung auszustanzen.
Noch deutlicher wird der Unterschied zum Vorgänger bei der Einrichtung des Innenraums. Moderne Sitze, ansprechende Tür- und Bodenverkleidungen runden das Bild vom 2007ner ab.
British Engineerings
Völlig neu konstruiert der 4 Zylinder Diesel. Zwar hat man darauf verzichtet die PS Zahl des Selbstzünders zu erhöhen, hier blieb es bei völlig ausreichenden 122, aber das Drehmoment hat man deutlich erhöht. Zwischen 1500 und 2700 U/min liegen nun 360 Nm an. Dies ist auch im Fahrbetrieb deutlich zu spüren. Auch die Elektronik hat ins Motor-Management Einzug gehalten. Es ist fast nicht mehr möglich den Motor abzuwürgen. Selbst steilste Anstiege kann man nun im Standgas bewältigen, die Elektronik regelt hier die Motorleistung. Im Video können sie sehen, wie der Defender einen LKW nur im Standgas schleppt. Die höhere Kraft des Motors lässt nun auch ein Sechsganggetriebe zu. Der kürzer ausgelegte Erste Gang ist im Gelände sehr von Vorteil.
Auch bei der Geräuschkulisse kann der neue deutlich punkten und lässt den Ohren hier mehr Spielraum auch anderes zu vernehmen als das Dieselnageln.
Leidensfähigkeit
Der Begriff Reisefahrzeug war beim Defender bis dato auf Strecken reduziert, die über Stock und Stein führten und sonst nur per Flugzeug zu bewältigen waren, wie etwa die Routen der jährlich von Landrover durchgeführten „Experience“ Touren.
Gut man kann nicht sagen, dass der neue nun in die Klasse eines Range Rovers aufgestiegen wäre, was die Bequemlichkeit betrifft, aber etwas Komfort bietet der Defender nun schon auf der Straße. Er hüpft nicht mehr wie ein Tennisball über schlechte Straßen und lässt sich mit viel weniger Aufwand am Lenkrad auf Kurs halten. Beim Fahrwerk blieb es zwar bei zwei Starrachsen, aber an der Federung und Dämpfung wurde fleißig geschraubt.
Natürlich gibt es den „Neuen“ auch wieder in allen Variationen die sicher auch wieder ihre Liebhaber finden werden. Ganz klar blieb sonst alles beim Alten mit permanentem Allradantrieb und Geländereduktion, ein rundum ehrlicher Offroader, der auf modernes Elektronikchaos gerne verzichtet und es seinen Besitzer auch nicht vermissen lässt.
Drei Ausstattungsvarianten (E, S, und SE) sind in den drei Versionen (90, 110, 130) erhältlich. Die Liste der unverbindlichen Preisempfehlungen startet bei 24 800 Euro für den Defender 90 Softtop in der E – Ausführung und geht über den Defender 110 als Hardtop für 27 800 Euro bis zum Defender 130 Crew Cab für 31 800 Euro. Wer dem Defender verfallen ist wird das auch auf den Tisch des Händlers blättern.